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PALUDIFarming: Klimaschonende Bewirtschaftungskonzepte mit Paludikulturen und regionalspezifische Entwicklung von Paludikultur-Produktketten 

Niedersachsen gehört mit rund 530.000 Hektar organischer Böden zu den moorreichsten Regionen in Deutschland. Diese Moorstandorte sind jedoch zu über 95% entwässert, vor allem für landwirtschaftliche Nutzungen. Aus dieser Landnutzung resultieren in Niedersachsen jährlich fast 11,8 Mio. t CO2 (ohne Lachgas), was etwa 12% der niedersächsischen THG-Emissionen ausmacht.

Um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 zu erreichen, müssen diese CO2-Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten Moorböden stark reduziert werden. Daher fordern verschiedene Programme wie die „Bund-Länder-Zielvereinbarung zum Klimaschutz durch Moorbodenschutz“, der „Niedersächsische Weg“ oder das „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ eine standortgemäße Bewirtschaftung vernässter Moorböden durch sogenannte Anbau-Paludikulturen, also Pflanzen, die speziell zum Anbau auf vernässte Moorböden geeignet sind.

Hiervon profitieren sowohl Landwirte als auch unser Klima: Durch nasse Bewirtschaftung der Moore werden deren THG-Emissionen drastisch gesenkt, zugleich wird durch das Erntegut weiterhin eine Wertschöpfung erzielt. Für diese klimafreundlichen, nachwachsenden Rohstoffe aus Mooren entwickelt sich in Niedersachsen eine Nachfrage, um damit nachhaltige Produkte wie z.B. Substrate für den Gartenbau oder Baumaterialien zu produzieren. Der Anbau kann als eine Alternative zur reinen Wiedervernässung ohne Bewirtschaftung fungieren. Das Projekt Paludifarming stellt somit einen wichtigen Baustein für den niedersächsischen Klimaschutz dar.

Im Landkreis Diepholz wird hierfür seit 2020 in der Ortschaft Barver erfolgreich die klimaschonende Produktion von Torfmoosen auf wiedervernässtem Hochmoorgrünland erprobt. Dieses sogenannte Sphagnum Farming bietet der Landwirtschaft auf Hochmooren eine nachhaltige Zukunft. Daher wurde die Torfmoos-Paludikultur im Barver Moor bereits 2020 vom Europäischen „Ausschuss der Regionen“ als regionales „best practice“ Klimaschutzprojekt zur Umsetzung des Green Deals nominiert, was die Bedeutung für die Etablierung der Torfmoos-Paludikultur in Nordwestdeutschland unterstreicht.

Die Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz kann jetzt als regionaler Umsetzungspartner in dem vom 3N Kompetenzzentrum (Werlte) geleiteten Projekt PALUDIFarming die Pilotfläche in Barver als Modell- und Demonstrationsobjekt weiterbetreiben. Dabei wird gemeinsam mit fünf weiteren Verbundpartnern die Optimierung des Anlagenbetriebs, der Ertrag, eine bodenschonende Landtechnik für Pflege und Ernte, der Aufbau regionaler Produktketten und Verwertungsstrukturen sowie die Genetik regionaler Torfmoose erforscht. Durch Ausbau und Verstetigung des regionalen Akteursnetzwerkes und ein Beratungs- und Informationsangebot für Anbauer, Aufbereiter und Produktnutzer wird das erreichte Wissen weitervermittelt und das Anwenderinteresse gestärkt. Auf dieser Basis können zukünftig regionale Umsetzungsvorhaben und Praxisbetriebe optimal beraten werden. Gefördert wird das Projekt bis Ende 2024 durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Maßnahmenpaket Stadt.Land.ZUKUNFT.

Lokales Projektmanagement

Dr. Jens-Uwe Holthuis
Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz
Außenstelle Europäisches Fachzentrum Moor und Klima
Auf dem Sande 11
49419 Wagenfeld-Ströhen

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stadt land zukunft

Gefördert wird das Projekt bis Ende 2024 durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Maßnahmenpaket Stadt.Land.ZUKUNFT.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier:

https://www.3-n.info/projekte/laufende-projekte/paludifarming/

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