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laubfrosch

Ein Plädoyer für den Naturschutz (06.03.2010)

„Fliegende Edelsteine – Libellen im Landkreis Diepholz“ krönt Dietrich Kerns lange Forschungsarbeit

SULINGEN (win) Die Krönung seiner nun seit 30 Jahren andauernden Forscherlaufbahn sah Dietrich Kern, als er jetzt das frisch aus der Druckerpresse kommende Buch „Fliegende Edelsteine – Libellen im Landkreis Diepholz“ in seinen Händen hielt. Mitstreiter Wilfried Meyer, der den Satz und das Layout übernommen hatte, brachte 600 Bände nach Sulingen, sozusagen zur ersten Begutachtung.

Mit von der Partie war auch Jan Kanzelmeier von der Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz. Diese Organisation unterstützte das „Jahrzehntprojekt“ nicht nur ideell. Sie finanzierte den Druck und die Produktion des Buches.

Eigentlich sollte das Werk zum 25-jährigen Bestehen der Stiftung erscheinen, doch dieses Ziel konnte Dietrich Kern beim besten Willen nicht erreichen. Um die Aktualität zu bewahren, hatte er kurz vor dem in 2009 geplanten Druck noch neue Erkenntnisse einzuarbeiten. „Da haben wir die Punktlandung wohl knapp verfehlt“, sagte Kanzelmeier. „Stimmt nicht“, widersprach der Autor. Denn in diesem Jahr feiert die UNO das „Internationale Jahr der Biodiversität“ (biologische Artenvielfalt), und somit sei das Buch aus Sicht des Autors zum richtigen Zeitpunkt herausge kommen. Das Buch selbst ist in keiner Weise ein langweiliges Fachbuch. Vielmehr ist Dietrich Kern ein sehr schönes Werk gelungen, das auch für Laien interessant ist. Atemberaubende Fotos, informative und verständliche Texte, die grafisch hervorragend begleitet sind, kennzeichnen diesen Naturführer.

Nach Ansicht von Mitstreiter Wilfried Meyer ist Kern nicht nur ein Fachbuch über die „fliegenden Edelsteine“ gelungen. „Der Band beschreibt auch in eindrucksvoller Weise unseren Naturraum im Landkreis Diep holz“, sagt er. Das bestätigt auch Kanzelmeier.

So gibt das Buch im ersten Kapitel einen Überblick über das Gebiet, beschreibt die landschaftlich-naturräumliche Gliederung des Landkreises. Auch die klimatischen Bedingungen, die Vegetation und die hydrologischen Gegebenheiten beleuchtet Kern. Aus diesem Grund wünscht sich Meyer sehr, dass das Buch vor allem der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und an den Schulen als Unterrichtsmaterial genutzt wird. Daher erhalten auch Schulen und Bibliotheken Exemplare. Zusätzlich werden ausgewählte Buchläden Bände bereitstellen – zu einem attraktiven Preis.

Insgesamt ist dem Autor und auch den zahlreichen Helfern ein eindrucksvolles Plädoyer für den Naturschutz gelungen. Die Libellen sind schließlich ein Zeichen für gesunde Gewässer und für naturnahe Lebensräume. Die Tiere stellen hohe Ansprüche an ihre Umgebung. Die klimatischen Bedingungen, die Güte der Gewässer und auch das Nahrungsangebot müssen stimmen, ansonsten lassen sich diese farbenprächtigen Insekten nicht nieder.

Dass die Libellen in Bereichen des Landkreises solche Lebensräume finden, ist nach Ansicht des Experten auch der Arbeit der Stiftung Naturschutz, vor allem mit dem Schlattprogramm, zu verdanken. Augenscheinlich hat sich dieser große Aufwand gelohnt.

Dietrich Kern fand 57 Libellenarten im Landkreis Diepholz – darunter die vom Aussterben bedrohte Gemeine Keiljungfer. Und mit dem Naturführer „Fliegende Edelsteine – Libellen im Landkreis Diepholz“ führen Dietrich Kern und seine Helfer unterhaltsam, faszinierend und lehrreich den Naturraum im Landkreis Diepholz und dessen vielfältige Schätze vor Augen.

Quelle: Diepholzer Kreisblatt vom 06.03.2010

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