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laubfrosch

Lobby für den Naturschutz (12.07.2006)

Stiftung hat neuen Vorsitzenden / Alfons Hallen übernahm gestern die Funktion von Josef Meyer

LANDKREIS (sdl) Die Stiftung Naturschutz hat einen neuen Vorsitzenden. Alfons Hallen, ehemals Leiter des Landkreis-Fachdienstes Regionalplanung und Naturschutz, übernahm gestern das Amt von Josef Meyer, der in dieser Funktion 17 Jahre gewirkt hatte.

Außerdem schied der bisherige stellvertretende Vorsitzende Detlef Wulfetange aus. Sein Nachfolger: Dr. Rüdiger Linnebank. Schließlich arbeitet künftig Fritz Halves im Vorstand mit. Für diese Weichenstellung votierten die Mitglieder des Kuratoriums gestern in Diepholz einstimmig. Als Kuratoriums-Präsident lobte Landrat Gerd Stötzel das jahrzehntelange Engagement von Josef Meyer und Detlev Wulfetange, die sich beide seit der Gründung der Stiftung im Jahre 1984 für die Naturschutzarbeit engagiert hatten.

Für diese Arbeit wollte Wulfetange gestern noch eine Lanze brechen - eine finanzielle. Der Landkreis müsse sein Schenkungsversprechen einlösen, forderte er. Rechtsverbindlich und unwiderruflich sei festgelegt, dass der Landkreis jährlich 60 000 Euro an die Stiftung zahle. Dies sei in den vergangenen Jahren nur teilweise geschehen. Aber die Einhaltung des Versprechens erschien Wulfetange als der einzige Weg, die Finanzlage der Stiftung zu verbessern. Sie hatte - erstmals seit 20 Jahren - einen Fehlbetrag auszuweisen, wie Friedrich Meyer in seinem Finanzbericht erläuterte. Das Minus: 3852 Euro.

Wulfetange beklagte ebenso, dass 46 Prozent der Aufwendungen für Verwaltungskosten ausgegeben würden, aber nur 54% für Naturschutzmaßnahmen.

Aufgabe der Stiftung sei es auch, fachliche Arbeit zu leisten, entgegnete Landrat Stötzel. Wenn man die Personalkosten abrechne, bleibe nur noch ein Verwaltungkostenanteil von 25%. Juristisch sei die Lage eindeutig. Wenn man aber das Geld nicht habe, müsse man die Stiftung auflösen, argumentierte Stötzel - und beruhigte die Kuratoriumsmitglieder zugleich: "Das will niemand."

Josef Meyer ließ keinen Zweifel aufkommen: "Ich werde mich nicht dafür stark machen, gegen den Landkreis zu klagen!" Denn wenn der sogar schon bei seinen Schulen und in anderen wichtigen Bereichen kürzen müsse, dann müsse das auch die Stiftung hinnehmen. "Summa Summarum kann sich das, was für den Naturschutz geleistet worden ist, sehen lassen", zog Meyer eine kurze Bilanz.

Was die Stiftung in zwei Jahrzehneten bewirkt hatte, daran erinnerten gestern Geschäftsfüher Jan Kanzelmeier und Alfons Hallen. In 15 Jahren seien Naturschutzmaßnahmen in Höhe von 1,5 Mio Euro (das entspricht der Höhe des Stiftungskapitals) realisiert worden, bilanzierte Kanzelmeier. Mit Fotos dokumentierte er den Erfolg des Schlattprogramms sowie der Fließgewässer-Renaturierung - und machte gleichzeitig deutlich, dass die Pflege eine wichtige Aufgabe der Stiftung sei.

"Wir müssen viel in die Freiwilligkeit der Bürger investieren", so Alfons Hallen. Aber die Stiftung brauche auch andere, die Mittragen. Und sie brauche natürlich finanzielle Mittel: "Sie können sicher sein", schmunzelte der Vorsitzende, "dass wir hinter dem Geld her sind, wie der Teufel hinter der Seele - für den Naturschutz."

Quelle: Diepholzer Kreisblatt vom 12.07.06

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